Die Einführung von künstlicher Intelligenz ist für den Arbeitsmarkt definitiv ein zweischneidiges Schwert.
Auf der einen Seite bietet der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) den Unternehmen zahlreiche Vorteile wie eine Steigerung der Effizienz und Produktivität sowie eine Senkung der Kosten. Auf der anderen Seite führt sie jedoch zu einer zunehmenden Ungleichheit und einem Verlust menschlicher Fähigkeiten.
KI kann repetitive Aufgaben schneller und präziser als Menschen ausführen, was zu einer höheren Produktivität und besseren Arbeitsergebnissen führen kann. Unternehmen können durch die Einführung von KI-Systemen ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt stärken und ihre Gewinne steigern. Auch im Gesundheitswesen und anderen Branchen kann die Einführung von KI dazu beitragen, Leben zu retten und die Effektivität von Behandlungen zu verbessern.
Doch was passiert mit den menschlichen Arbeitnehmern, die durch automatisierte Systeme ersetzt werden? Arbeitsplatzverluste sind unausweichlich und es bleibt abzuwarten, wie schnell und effektiv eine Umschulung und Qualifikation für neue Berufe stattfinden kann. Insbesondere für Menschen, die in Branchen wie Fertigung, Logistik oder dem Einzelhandel tätig sind, könnte die Einführung von KI massive Auswirkungen auf ihre Beschäftigungschancen haben.
Zudem besteht das Risiko, dass menschliche Fähigkeiten wie Urteilsvermögen und Kreativität verloren gehen, wenn Entscheidungen ausschließlich auf maschinellem Lernen und Algorithmen basieren.
Bereits heute sehen wir die ersten Auswirkungen dieser rasant fortschreitenden Entwicklung – insbesondere in den Weiten des Internets. So werden beispielsweise KI wie Midjourney oder DALL-E, die zur Bilderstellung benutzt werden, mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit besser. Sie sind inzwischen teilweise in der Lage, täuschend echte Bilder zu generieren, die vor allem in den Sozialen Medien zur Verbreitung von Fake News benutzt werden können.
So geisterten unlängst Bilder von Donald Trumps Verhaftung oder von Papst Franziskus in weißer Daunenjacke auf TikTok und Facebook herum, denen selbst die ein oder andere seriöse Redaktion auf den Leim gegangen ist.
Gerade in einem Umfeld, in dem Fakten kaum oder nur oberflächlich geprüft werden, um als erster an die hart umkämpften Klicks zu kommen, können von KI erstellte Bilder und Texte Verheerendes anrichten. Ist eine Meldung erst einmal in der digitalen Welt, entwickelt sie ein Eigenleben und ist nur noch schwer zurückzuholen. Schlimmer noch: Andere Texterstellungs-KI können wiederum auf diese Art geschaffene falschen Fakten in ihren Lernprozess integrieren und sie in zukünftigen Ergebnissen als wahr präsentieren. Aufgrund der um sich greifenden Nutzung solcher KI im Online-Journalismus besteht hier bereits jetzt eine recht hohe Gefahr, dass sich Falschinformationen unkontrolliert verbreiten.
Ähnlich wie in Goethes Ballade „Der Zauberlehrling“ haben wir mit den KI einen Geist in die Welt gelassen, bei dem wir erst rückblickend wirklich werden sagen können, ob wir der Situation gewachsen waren. Bei aller Schwarzmalerei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass KI nicht auf eigenen Antrieb hin Bilder oder Texte erstellen. Es steht immer ein:e Benutzer:in hinter dem von ihnen generierten Ergebnis. Insofern muss ein sorgsamer Umgang mit diesen – fraglos praktischen – neuen Werkzeugen sichergestellt sein. Dort, wo es nötig ist, müssen gesetzliche Regelungen geschaffen werden, die Klarheit geben, wer welche Verantwortlichkeiten trägt.
Fakt ist nämlich auch, dass vor allem repetitive, aber teilweise auch zeitfressende bürokratische Aufgaben mittelfristig von KI übernommen werden können. So müssen auch nicht zwangsläufig Arbeitsplätze verschwinden, vielmehr können gerade kleine Unternehmen davon profitieren, weil weniger Personal an unrentable Arbeitsprozesse gebunden wird.
Übrigens: Teile dieses Kommentars wurden zur Veranschaulichung von einer KI erstellt. Vielleicht haben Sie ja bereits eine Ahnung, welche es sein könnten … vielleicht aber auch nicht.
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